Formeln und Namen von Salzen
Inhaltsverzeichnis
Formeln von Salzen
Wie wir bereits wissen, kommen bei einer Ionenbindung, also dem Entstehen von Salzen, in der Regel ein Metall (links im Periodensystem) und ein Nichtmetall (rechts im Periodensystem) vor (Ausnahme: Molekülionen). Das Metall ist jeweils das Opfer, das die Elektronen verliert und das Nichtmetall ist der Dieb, der diese Elektronen klaut (siehe: Grundlagen der Ionenbindung). Bei der chemischen Formel kommt nun das Metall immer vor dem Nichtmetall. Jedoch muss man für die vollständige Formel zwischen Hauptgruppenmetallsalze und Nebengruppenmetallsalze unterscheiden.
Hauptgruppenmetall-Salze
Allgemeines Vorgehen
1.Edelgasregel (Oktettregel)
Nichtmetall-Atome folgen immer der sogenannten Edelgasregel (od. Oktettregel). Sie streben eine volle Valenzschale an, also die gleiche Elektronenstruktur wie bei den Edelgasen. Gleichzeitig verlieren die Metalle all ihre Valenzelektronen (aufgrund schwacher Anziehungskräfte auf die Valenzelektronen). Da die Nichtmetall-Atome nicht immer gleich viele Elektronen brauchen, wie die Metall-Atome verlieren müssen, nimmt man das kleinste gemeinsame Vielfache. So entsteht ein Verhältnis der verschiedenen Ionen, das den Gittertyp im Ionengitter bestimmt. Bei der Formel wird nun das kleinstmögliche Ionenverhältnis aufgeschrieben. Reagieren zum Beispiel zwei Nichtmetall-Atome mit einem Metall-Atom, schreibt man neben der Abkürzung des Atoms rechts unten die jeweilige Zahl (Die Zahl 1 wird nicht angeschrieben).
Beispiel: Mg und F → MgF₂
2. Ladungen
Mit dem Verhältnis sind automatisch auch die Ladungen gegeben. Diese werden in der Formel mit einem + oder - dargestellt.
Beispiel: Na und O → Na+2 O2-
⇒ Merke: Die Zahlen des Ionenverhältnisses stimmt mit den Zahlen der Ladungen übers Kreuz überein.
Beispiele:
- K und Cl
- Chlor ist in der VII. Hauptgruppe und braucht ein Elektron für eine volle Schale. Kalium, das sich in der I. Hauptgruppe befindet, gibt ein Valenzelektron ab. Das Verhältnis ist also 1:1. Da Chlor ein Elektron gewinnt, bekommt es eine einfache, negative Ladung, und da Kalium ein Elektron abgibt, bekommt es eine einfache, positive Ladung.
- 1. Verhältnis: → KCl (1:1)
- 2. inkl. Ladungen: → K+Cl-
- Ca und I
- Calcium (II. Hauptgruppe) hat zwei Valenzelektronen, die vom Iod gestohlen werden. Da Iod in der VII. Hauptgruppe ist,
- würde jedoch ein Elektron reichen, um die Edelgaskonfiguration zu erlangen.
- Daher reagieren ein Calcium-Ion mit zwei Iod-Ionen. Da das Calcium-Ion zwei Elektronen abgibt, erhält es eine zweifache, positive Ladung, das Iod-Ion hingegen eine einfache, negative Ladung.
- 1. Verhältnis: → CaI2 (1:2)
- 2. inkl. Ladungen: → Ca2+I - 2
- Al und O
- Sauerstoff (VI. Hauptgruppe) braucht noch zwei Elektronen für das Erreichen der Edelgaskonfiguration. Jedoch hat Aluminium (III. Hauptgruppe) drei Elektronen,
- die geklaut werden können.
- Daher reagieren zwei Aluminium-Ionen mit drei Sauerstoff-Ionen.
- 1. Verhältnis: → Al2 O3 (2:3)
- 2. inkl. Ladungen: → Al3+2O2-3
Nebengruppenmetall-Salze
Bei den Nebengruppenmetall-Salzen gibt es aufgrund der d-Unterschale mehrere verschieden geladene Ionen.
Beispiel: Eisen
- Fe [Ar] 4s2 3d6 (Erklärung: 4(=Hauptschale)s(=Unterschale)2(=Anzahl Elektronen) 3d6
- 4s ↑↓ 3d ↑ ↑ ↑ ↑
- Fe2+
- 4s 3d ↑↓ ↑ ↑ ↑
→ Hier werden beide Elektronen der s-Unterschale gestohlen.
- Fe3+
- 4s 3d ↑ ↑ ↑ ↑
→ Hier werden beide Elektronen der s-Unterschale und ein Elektron der d-Unterschale gestohlen.
Als Beispiel gibt es jetzt zwei verschieden geladene Arten des Eisenoxids:
1. Fe2+O2-
2. Fe3+2O2-3
Diese unterschiedlichen Varianten der Nebengruppenmetall-Salze sind hilfreich für:
- Die Gesteinsbestimmung: Wenn in einem Gestein z.B. Fe2+O2- (Eisenoxid) vorliegt, ist man sicher, dass das Gestein existierte, bevor es überhaupt Pflanzen gab, da erst durch die Photosynthese Sauerstoff in die Atmosphäre gelangte.
- Die Frage: Wann sind Salze farbig, wann nicht? Hier kommt es nämlich darauf an, wieviele Elektronene sich auf der d-Unterschale befinden.
Nachdem man weiss, wieviele Elektronen das Nebengruppenmetall abgibt, geht man für die Formel des Salzes genau wie bei den Hauptgruppenmetall-Salzen vor.
Namen von Salzen
Hauptgruppenmetall-Salze
Der Name der Hauptgruppenmetall-Salze wird aus dem Namen des Metalles und aus dem Namen des Nichtmetalles + id zusammengesetzt.
Beispiel:
K+
Cl-
⇒ Kaliumchlorid
Nebengruppenmetall-Salze
Bei den Nebengruppensalzen schreibt man zusätzlich noch die Ladung des Metalls hin, da es ja verschiedene Möglichkeiten gibt.
Beispiele:
- Fe3+2 O2-3
- Eisen(III)oxid
- (man sagt: Eisen drei oxid)
- Cu2+ I-2
- Kupfer(II)iodid
- (man sagt: Kupfer zwei iodid)
Benennung der Nichtmetall-Anionen
Formel des Anions | Name des Anions |
---|---|
F- | fluorid |
Cl- | chlorid |
Br- | bromid |
I- | iodid |
Ausnahmen
Formel des Anions | Name des Anions |
---|---|
O2 - | oxid |
S2 - | sulfid |
P3 - | phosphid |
N3 - | nitrid |
C4 - | carbid |
Entstehung von Molekülionen (Komplexionen)
Neben einfachen Nichtmetall- und Metallionen gibt es auch komplexe Ionen. Diese sogenannten Molekülionen sind Ionen, die aus mehreren Atomen zusammengesetzt sind. Um die Entstehung von Molekülionen zu verstehen kann man beispielsweise die Reaktion von Schwefelsäure und Ammoniak beobachten (H₂SO₄ + NH₃). Bei der Schwefelsäure herrscht zwischen dem jeweiligen H und O eine schwache Anziehung, so dass es zu einer Übertragung von Protonen (H+-Wasserstoffionen) zum Ammoniak kommt. Dies nennt man eine Säure-Base-Reaktion oder Protolyse (siehe: A Protolysen (Säure/Base-Reaktionen), wobei die Säure der Protonenspender und die Base der Protonenempfänger ist. Aus H₂SO₄ + NH₃ entstehen also das Molekülion SO2 -4 (Sulfat-Ion)und zwei Molekülionen NH+4 (Ammonium-Ion).
Für die Formelerstellung werden die mehratomige Ionen wie einfache Ionen betrachtet. Sind auf Grund der Elektroneutralität aber mehrere Komplexionen nötig, schreibt man diese in Klammer und die Anzahl hinter die Klammer.
Beispiel:
Bariumnitrat: Ba(NO3)2
Beispiele einiger Molekülionen und Säuren
Formel | Name |
---|---|
NH+4 | Ammonium (Komplexkation) |
NH3 | Ammoniak (Komplexkation) |
OH- | Hydroxid (Komplexanion) |
SO2 -4 | sulfat (Komplexanioan) |
NO-3 | nitrat (Komplexanion) |
(PO4)3 - | phosphat (Komplexanion) |
(CO3)2 - | carbonat (Komplexanion) |
MnO-4 | Permanganat (Komplexanion) |
CN- | Cyanid (Komplexanion) |
H2SO4 | Schwefelsäure |
H2CO3 | Kohlensäure |
H3PO4 | Phosphorsäure |
HNO3 | Salpetersäure |
HCN | Blausäure |
Quellen
- Chemienotizen von Unterricht bei Roger Deuber
- Chemiebuch "Elemente" vom Verlag öbv ([4])
Weblinks
- Swisseduc – Unterrichtsserver für Chemie