Der pH-Wert: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Chemiewiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Quellen)
 
(30 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Der pH-Wert ist ein Mass für den sauren & basischen Charakter einer Lösung, dabei handelt es sich  bloss um wässrige Lösungen, da nur solche in der Natur vorkommen.
+
Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> Konzentration. Er ist ein Mass für den sauren & basischen Charakter einer wässrigen Lösung (nur von wässrigen Lösungen).
 +
 
 +
'''''pH = - log [H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>]'''''
 +
 
 +
<Sup>Die Herleitung dazu befindet sich im Kapitel ''Berechnen und Messen des pH-Werts''</sup>
 +
 
 
==Mass für den pH-Wert==
 
==Mass für den pH-Wert==
[[Image:Sb_sandertest.jpg|right|200x201px]]
 
 
Mischt man dem Ampholyten Wasser eine Säure oder Base bei, so reagiert Wasser mit der beigegebenen Substanz.
 
Mischt man dem Ampholyten Wasser eine Säure oder Base bei, so reagiert Wasser mit der beigegebenen Substanz.
  
 
Säure in Wasser: HA + H<sub>2</sub>O ⇌ A<sup>-</sup> + H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> (Säure + Wasser ⇌ Base +Oxonium-Ion)
 
Säure in Wasser: HA + H<sub>2</sub>O ⇌ A<sup>-</sup> + H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> (Säure + Wasser ⇌ Base +Oxonium-Ion)
  
'''''<FONT COLOR = "green">Idee</FONT>''': Je mehr H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> desto '''sauerer''' ist die Lösung.''
+
'''''<FONT COLOR = "red">Idee</FONT>''': Je mehr H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> desto '''sauerer''' ist die Lösung.''
  
 
Base in Wasser: A<sup>-</sup> + H<sub>2</sub>O ⇌ HA + OH<sup> -</sup> (Base + Wasser ⇌ Säure +Hydroxid-Ion)
 
Base in Wasser: A<sup>-</sup> + H<sub>2</sub>O ⇌ HA + OH<sup> -</sup> (Base + Wasser ⇌ Säure +Hydroxid-Ion)
  
'''''<FONT COLOR = "green">Idee</FONT>''': Je mehr OH<sup> -</sup> desto '''basischer''' ist die Lösung.''
+
'''''<FONT COLOR = "red">Idee</FONT>''': Je mehr OH<sup> -</sup> desto '''basischer''' ist die Lösung.''
 
 
  
 
==Autoprotolyse von Wasser==
 
==Autoprotolyse von Wasser==
 +
[[Bild:Autoprotolyse.jpg|thumb|right|350px|Autoprotolyse von H<sub>2</sub>O  ]]
 
'''''Autoprotolyse''''':    H<sub>2</sub>O + H<sub>2</sub>O ⇌ H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> + OH<sup> -</sup>
 
'''''Autoprotolyse''''':    H<sub>2</sub>O + H<sub>2</sub>O ⇌ H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> + OH<sup> -</sup>
  
Wenn zwei Wassermoleküle in einem bestimmten Winkel aufeinandertreffen entstehen bei dieser Kollision je ein  Oxnium- & Hydrodix-Ion. Die Konzentration dieser beider Ionen ist identisch, voraus man von der einen Konzentration auf die andere schliessen kann (im Verhältnis zu H<sub>2</sub>O ist die Konzentration jedoch sehr gering, da die Reaktion sehr linkslastig ist).   [[Bild:CodeCogsEqn-1.gif‎]]
+
Wenn zwei Wassermoleküle in einem bestimmten Winkel aufeinandertreffen entstehen bei dieser Kollision je ein  Oxonium- & Hydroxid-Ion. Die Konzentration dieser beider Ionen ist in reinem Wasser gleich (Ionengleichgewicht, welches in ''jeder'' basischen/saueren Lösung gilt). Danke diesem Gleichgewicht kann  man von der einen Konzentration auf die andere schliessen (im Verhältnis zu H<sub>2</sub>O ist die Konzentration jedoch sehr gering, da die Reaktion sehr linkslastig ist). Man kann ''K'' mit Hilfe der elektr. Leitfähigkeit berechnen (Siehe: [[Berechnen und Messen des pH-Werts]]). Denn wegen den Ionen die bei der Autoprotolyse entstehen, ist selbst reines Wasser leicht elektr. Leitfähig.   
  
Wegen diesen Ionen ist selbst destilliertes Wasser leicht elektr. Leitfähig. Man kann die Leitfähigkeit mit Hilfe von ''K'' brechnen.
+
[[Bild:CodeCogsEqn-1.gif‎]]
  
Die Wasserkonzentration ist nicht konstant und hängt davon ab, wieviel Säure/Base Wasser beigefügt wurde. Solange man nicht mehr als 1 Mol Säure/Base hinzugibt, kann man davon ausgehen, dass die Wasserkonzentration konstant ist (da die Ungenauigkeit relativ klein ist).
+
[[Bild:KW.gif‎]]
  
 +
Die Wasserkonzentration ist eigentlich nicht konstant und hängt davon ab, wieviel Säure/Base Wasser beigefügt wird. Solange man jedoch nicht mehr als 1 Mol Säure/Base hinzugibt, kann man davon ausgehen, dass die Wasserkonzentration konstant ist (da die Ungenauigkeit relativ klein ist). Diese Voraussetzung ist wichtig, damit der pH-Wert Gültigkeit hat.
  
 +
Daraus ergibt sich die Konzentration von H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> & OH<sup> -</sup>, welche in reinem Wasser bei je '''10<sup>-7</sup> M (=Mol/Liter)''' liegt.
  
Zur Berechnung des pH-Wertes wird die Konzentration von H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> verwendet.
+
[http://www.youtube.com/watch?v=4FWAaoqdv-c Zum besseren Verstehen der Autoprotolyse ist dieses Video sehr zu empfehlen!]
Mischt man eine Säure mit Wasser (eine Base in diesem Fall) so entsteht eine Base und Oxoniumionen. Je mehr H<SUB>3</SUB>O<sup> +</sup> Ionen dabei entstehen, desto saurer ist die Lösung.
 
Mischt man eine Base mit Wasser (eine Säure in diesem Fall) so entsteht eine Säure und Hydroxidionen. Je mehr OH<sup> -</sup> Ionen dabei entstehen, desto basischer ist die Lösung.
 
  
Die maximale Konzentration die von einer Säure/Base in Wasser beigefügt werden darf, damit die Berechnung noch Gültigkeit hat, ist 1 Mol.
+
Wegen der Autoprotolyse von Wasser ist destiliertes Wasser nicht ionenfrei. Wird nun eine Säure beigefügt, so steigt die Konzentration von H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> während die Konzentration von OH<sup> -</sup> sinkt. Um den pH-wert zu berechnen verwendet man die H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> Konzentration (Dies wurde so definiert, es könnte ebenso gut die OH<sup> -</sup> Konzentration verwendet werden).
  
 
==Grenzbereich des pH-Wertes==
 
==Grenzbereich des pH-Wertes==
Der pH-Wert geht von 0 bis 14. Dabei ist 0 am sauersten und 14 am basischsten. Die Konzentrationen gehen also von 10<sup>0 </sup> bis 10 <Sup>-14 </sup>.
+
[[Bild:Phwert.gif|thumb|right|525px|ph-Werte Skala]]
Denn
+
 
 +
Da KW = [H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>] * [OH<sup> -</sup>] = 10 <Sup>-14 </sup> konstant bleibt, ist die maximal mögliche Konzentration 10<sup>0 </sup> Mol (=1) * 10 <Sup>-14 </sup> Mol = 10 <Sup>-14 </sup> Mol und die minimal mögliche Konzentration 10 <Sup>-14 </sup>  * 10<sup>0 </sup> = 10 <Sup>-14 </sup> Mol.
 +
 
 +
Die H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> Konzentrationen gehen daher von 10<sup>0 </sup> bis 10 <Sup>-14 </sup>. Da der pH-Wert der negative (dekadische) '''''Logarithmus''''' der H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> Konzentration ist geht dieser von 0 bis 14. Dabei ist 0 am sauersten und 14 am basischsten.
 +
 
 +
'''''<FONT COLOR = "green">Fügt man die maximale Säuremenge 1 Mol hinzu, so ist die H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> Konzentration auch maximal und der pH-Wert somit 0. </FONT>'''''
 +
 
 +
'''''<FONT COLOR = "green">Fügt man die maximale Basemenge 1 Mol hinzu, so ist die H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> Konzentration minimal und der pH-Wert somit 14. </FONT>'''''
 +
 
 +
== Zusammenfassung: Video von the Simple Chemics ==
 +
 
 +
=== Autoprotolyse von Wasser ===
 +
 
 +
Link: [https://www.youtube.com/watch?v=6L_vSyIGdMk Autoprotolyse von Wasser]
 +
 
 +
Das Video beginnt mit einer Einführung zur elektrischen Leitfähigkeit von Wasser. Danach wird der Begriff Autoprotolyse definiert und ausführlich erklärt. Dabei zeigen sie auch das Massenwirkungsgesetz auf und dessen Bezug zu der Gleichgewichtsreaktion. Dann wird Schritt für Schritt erklärt, wie das Ionenprodukt hergeleitet wird. Am Schluss erklären sie noch die Relevanz vom Ionenprodukt im Bezug auf den pH-Wert.
 +
 
 +
Zu beachten:
 +
* Im Video wird das Massenwirkungsgesetz zwar benutzt, aber nie als solches bezeichnet. Das Massenwirkungsgesetz ist allgemein definiert als: Konzentration der Produkte geteilt durch die Konzentration der Edukte.
 +
* Die Kriterien für die elektrische Leitfähigkeit von Flüssigkeiten werden nicht erwähnt. Damit eine Flüssigkeit elektrisch leitfähig ist, muss sie frei bewegliche, geladene Teilchen beinhalten.
 +
* Der Grenzbereich des pH-Wert wird nicht erwähnt.  Die maximal mögliche Konzentration von Wasser, damit das Prinzip des Ionenprodukts immer noch funktioniert, ist 1M.
 +
 
 +
Besonders nützlich:
 +
* Es wird sehr ausführlich gezeigt, wie man auf die Konzentration von H<sub>2</sub>0 kommt.  
 +
* Die Herleitung des Ionenprodukts wird Schritt für Schritt gezeigt, so dass man alles sehr gut nachvollziehen kann.
  
 +
== Quellen ==
 +
*Notizen aus dem Unterricht von R. Deuber
  
'''''pH = - log [H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>]'''''
+
*Video: [https://www.youtube.com/user/TheSimpleChemics The Simple Chemics]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2019, 00:05 Uhr

Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der H3O+ Konzentration. Er ist ein Mass für den sauren & basischen Charakter einer wässrigen Lösung (nur von wässrigen Lösungen).

pH = - log [H3O+]

Die Herleitung dazu befindet sich im Kapitel Berechnen und Messen des pH-Werts

Mass für den pH-Wert

Mischt man dem Ampholyten Wasser eine Säure oder Base bei, so reagiert Wasser mit der beigegebenen Substanz.

Säure in Wasser: HA + H2O ⇌ A- + H3O+ (Säure + Wasser ⇌ Base +Oxonium-Ion)

Idee: Je mehr H3O+ desto sauerer ist die Lösung.

Base in Wasser: A- + H2O ⇌ HA + OH - (Base + Wasser ⇌ Säure +Hydroxid-Ion)

Idee: Je mehr OH - desto basischer ist die Lösung.

Autoprotolyse von Wasser

Autoprotolyse von H2O

Autoprotolyse: H2O + H2O ⇌ H3O+ + OH -

Wenn zwei Wassermoleküle in einem bestimmten Winkel aufeinandertreffen entstehen bei dieser Kollision je ein Oxonium- & Hydroxid-Ion. Die Konzentration dieser beider Ionen ist in reinem Wasser gleich (Ionengleichgewicht, welches in jeder basischen/saueren Lösung gilt). Danke diesem Gleichgewicht kann man von der einen Konzentration auf die andere schliessen (im Verhältnis zu H2O ist die Konzentration jedoch sehr gering, da die Reaktion sehr linkslastig ist). Man kann K mit Hilfe der elektr. Leitfähigkeit berechnen (Siehe: Berechnen und Messen des pH-Werts). Denn wegen den Ionen die bei der Autoprotolyse entstehen, ist selbst reines Wasser leicht elektr. Leitfähig.

CodeCogsEqn-1.gif

KW.gif

Die Wasserkonzentration ist eigentlich nicht konstant und hängt davon ab, wieviel Säure/Base Wasser beigefügt wird. Solange man jedoch nicht mehr als 1 Mol Säure/Base hinzugibt, kann man davon ausgehen, dass die Wasserkonzentration konstant ist (da die Ungenauigkeit relativ klein ist). Diese Voraussetzung ist wichtig, damit der pH-Wert Gültigkeit hat.

Daraus ergibt sich die Konzentration von H3O+ & OH -, welche in reinem Wasser bei je 10-7 M (=Mol/Liter) liegt.

Zum besseren Verstehen der Autoprotolyse ist dieses Video sehr zu empfehlen!

Wegen der Autoprotolyse von Wasser ist destiliertes Wasser nicht ionenfrei. Wird nun eine Säure beigefügt, so steigt die Konzentration von H3O+ während die Konzentration von OH - sinkt. Um den pH-wert zu berechnen verwendet man die H3O+ Konzentration (Dies wurde so definiert, es könnte ebenso gut die OH - Konzentration verwendet werden).

Grenzbereich des pH-Wertes

ph-Werte Skala

Da KW = [H3O+] * [OH -] = 10 -14 konstant bleibt, ist die maximal mögliche Konzentration 100 Mol (=1) * 10 -14 Mol = 10 -14 Mol und die minimal mögliche Konzentration 10 -14 * 100 = 10 -14 Mol.

Die H3O+ Konzentrationen gehen daher von 100 bis 10 -14 . Da der pH-Wert der negative (dekadische) Logarithmus der H3O+ Konzentration ist geht dieser von 0 bis 14. Dabei ist 0 am sauersten und 14 am basischsten.

Fügt man die maximale Säuremenge 1 Mol hinzu, so ist die H3O+ Konzentration auch maximal und der pH-Wert somit 0.

Fügt man die maximale Basemenge 1 Mol hinzu, so ist die H3O+ Konzentration minimal und der pH-Wert somit 14.

Zusammenfassung: Video von the Simple Chemics

Autoprotolyse von Wasser

Link: Autoprotolyse von Wasser

Das Video beginnt mit einer Einführung zur elektrischen Leitfähigkeit von Wasser. Danach wird der Begriff Autoprotolyse definiert und ausführlich erklärt. Dabei zeigen sie auch das Massenwirkungsgesetz auf und dessen Bezug zu der Gleichgewichtsreaktion. Dann wird Schritt für Schritt erklärt, wie das Ionenprodukt hergeleitet wird. Am Schluss erklären sie noch die Relevanz vom Ionenprodukt im Bezug auf den pH-Wert.

Zu beachten:

  • Im Video wird das Massenwirkungsgesetz zwar benutzt, aber nie als solches bezeichnet. Das Massenwirkungsgesetz ist allgemein definiert als: Konzentration der Produkte geteilt durch die Konzentration der Edukte.
  • Die Kriterien für die elektrische Leitfähigkeit von Flüssigkeiten werden nicht erwähnt. Damit eine Flüssigkeit elektrisch leitfähig ist, muss sie frei bewegliche, geladene Teilchen beinhalten.
  • Der Grenzbereich des pH-Wert wird nicht erwähnt. Die maximal mögliche Konzentration von Wasser, damit das Prinzip des Ionenprodukts immer noch funktioniert, ist 1M.

Besonders nützlich:

  • Es wird sehr ausführlich gezeigt, wie man auf die Konzentration von H20 kommt.
  • Die Herleitung des Ionenprodukts wird Schritt für Schritt gezeigt, so dass man alles sehr gut nachvollziehen kann.

Quellen

  • Notizen aus dem Unterricht von R. Deuber