Elektronen in Atomen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Interferenz ==
 
== Interferenz ==
Elektronen in Atomen müssen als Wellen interpretiert werden, die mit sich selber Interferenz machen.
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Elektronen in Atomen müssen als Wellen interpretiert werden, die mit sich selber interferieren.
Interferenz entsteht, wenn zwei (oder mehr) Wellen aufeinander treffen. Die Interferenz beschreibt die entstehende Überlagerungserscheinung, das so genannte Interferenzmuster. Grundsätzlich können zwei Typen unterschieden werden:
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Interferenz entsteht, wenn zwei oder mehr Wellen aufeinander treffen. Die Interferenz beschreibt die entstehende Überlagerungserscheinung, das so genannte Interferenzmuster. Grundsätzlich können zwei Typen unterschieden werden.
=== positive Interferenz ===
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Das Ganze wird genauer im Wiki-Artikel [[Das unfassbare Elektron]] erläutert.
Die erste Möglichkeit der Interferenz ist die so genannte positive oder konstruktive Interferenz. Sie tritt auf, wenn die zwei
 
aufeinandertreffenden Wellen in Phase (die selbe Wellenlänge und am gleichen Ort Maxima bzw. Minima) sind. Die positive
 
Interferenz erzeugt eine verstärkte Welle. Siehe Darstellung unten.
 
  
[[Bild:Pos_Interferenz.jpg]]
 
=== negative Interferenz ===
 
Eine weitere Möglichkeit ist die negative oder destruktive Interferenz. Die Wellen sind in Gegenphase (gleiche Wellenlänge
 
aber Maxima und Minima genau um eine halbe Wellenlänge verschoben). Die negative Interferenz erzeugt eine Auslöschung
 
der Welle. Siehe Darstellung unten.
 
  
[[Bild:Neg_Interferenz.jpg]]
 
=== Interferenz im Alltag ===
 
Beispiel: Regenbogenfarben auf Seifenblasenhaut: Licht verschiedener Farben hat bekanntlich verschiedene Wellenlängen.
 
[[Bild:Seifenblase-Interferenz.gif|thumb|right|Skizze zur Interferenz von Licht an der Seifenblasenhaut]]
 
Jeder Lichtstrahl wird bei der Seifenblasenhaut zwei Mal gebrochen (siehe Skizze). Da bei
 
diesen beiden Brechungen der Winkel nicht genau übereinstimmt, treffen die Lichtstrahlen
 
ausserhalb der Seifenblase wieder aufeinander, wo so gezwungenermassen eine Interferenz
 
stattfindet. Wenn nun bei einem bestimmten Abschnitt auf der Seifenblase eine bestimmte
 
Farbe ausgelöscht (durch negative Interferenz) wird, so erscheint der entsprechende Abschnitt
 
in der Komplementärfarbe. Andere Beispiele, bei denen derselbe Vorgang eine Rolle spielt:
 
*Ölschicht
 
*Insekten (Flügel oder Panzer)
 
*CD
 
== Welle-Teilchen-Dualismus ==
 
Wenn man Elektronen beobachtet, merkt man, dass sie:
 
*Wellen (Wahrscheinlichkeitswellen) sind, wenn der Aufenthaltsort nicht genau bestimmt ist.
 
*Teilchen sind, wenn der Aufenthaltsort bestimmt wird.
 
Normalerweise ist jedes Physikalische Experiment reproduzierbar. Bei den Elektronen als Teilchen ist dies jedoch nicht so.
 
Das heisst, dass das genau selbe Experiment verschiede Ergebnisse haben kann. Als Beispiel kann man 2 Mal ein Elektron
 
mit genau gleichen Bedingungen auf eine Fläche schiessen und trotzdem erhält man bei den beiden Versuchen verschiede
 
Ergebnisse. Dies hängt mit der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Wellengleichung zusammen.
 
 
== Elektronen in Atomen ==
 
== Elektronen in Atomen ==
 
[[Bild:E-_in_Atom.jpg|thumb|right|Wie die Wahrscheinlichkeitswellen mit sich selbst interferieren]]
 
[[Bild:E-_in_Atom.jpg|thumb|right|Wie die Wahrscheinlichkeitswellen mit sich selbst interferieren]]
In Atomen kommen die Elektronen als gefangene Wellen vor. Das heisst, dass sie positive
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In Atomen kommen die Elektronen als "gefangene Wellen" vor. Das heisst, dass sie mit sich selbst positiv interferieren und so eine stehende Welle bilden, denn nur stehende Wellen mit positiver Interferenz bilden einen stabilen Zustand. Bei negativer Interferenz würde ein instabiler Zustand entstehen, welcher das Elektron nicht einnehmen kann - es würde nicht mehr existieren, da sich die negativ interferierenden Wellen auflösen würden. Je weiter das Elektron vom Atomkern entfernt ist (höhere potentielle Energie) desto kleiner ist die Wellenlänge (aufgrund der höheren Energie). Je kleiner die Wellenlänge ist desto höher ist die Anzahl Maxima (bzw. Nullstellen).
Interferenz mit sich selber machen und so eine stehende Welle bilden, denn nur stehende Wellen mit positiver Interferenz bilden einen stabilen Zustand. Bei negativer Interferenz würde ein instabiler Zustand entstehen, welcher das Elektron nicht einnehmen kann. Je weiter entfernt das Elektron vom Kern (höhere potentielle Energie), desto kleiner ist die Wellenlänge (höhere Energie). Je kleiner die Wellenlänge, desto höher ist die Anzahl Maxima (bzw. Nullstellen).
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Damit eine stehende Welle gebildet werden kann, ist nur eine ganzzahlige Anzahl Maxima
Damit eine stehende Welle entstehen kann, ist nur eine ganzzahlige Anzahl Maxima
 
 
möglich. Das bedeutet, dass sich die Elektronen nur in bestimmten Abständen zum Kern
 
möglich. Das bedeutet, dass sich die Elektronen nur in bestimmten Abständen zum Kern
 
aufhalten können. Diese Aufenthaltsräume heissen Orbitale. Der kleinstmögliche Abstand
 
aufhalten können. Diese Aufenthaltsräume heissen Orbitale. Der kleinstmögliche Abstand
entspricht der K-Schale. Dort ist die hat die Welle Grundschwingung. Bei der L-Schale hat
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entspricht der K-Schale. Dort schwingt die Welle mit ihrer Grundschwingung. Bei der L-Schale hat
sie 1 Knotenpunkt. Durch diesen schalenartigen Aufbau lassen sich verschiedene Phänomene
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sie '''einen''' Knotenpunkt. Durch diesen schalenartigen Aufbau lassen sich verschiedene Phänomene
wie z.B. die Flammenfarben oder fluoreszierende Gegenstände erklären.
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wie z.B. die Flammenfarben (beim Verbrennen verschiedener Metalle) oder fluoreszierende Gegenstände erklären.
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=== Stehende Welle ===
 
=== Stehende Welle ===
Als stehende oder gefangene Welle bezeichnet man eine Welle, welche Punkte (Nullpunkte oder Knotenpunkte) hat, die sich nicht bewegen
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Als stehende oder gefangene Welle bezeichnet man eine Welle, welche Punkte (Nullpunkte oder Knotenpunkte: unten rot dargestellt) hat, die sich nicht bewegen.
  
 
[[Bild:Standing_wave.gif]]
 
[[Bild:Standing_wave.gif]]
  
Gefangene Wellen entstehen, wenn eine Welle z.B. an einer Wand reflektiert wird und dann positive Interferenz mit sich selbst
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Gefangene Wellen entstehen, wenn eine Welle z.B. an einer Wand reflektiert wird und dann positiv mit sich selbst interferiert. Wenn daraus keine positive Interferenz resultieren würde, würden keine Knotenpunkte entstehen und das Ganze wäre keine
macht. Wenn keine positive Interferenz resultieren würde, würden keine Knotenpunkte entstehen und das ganze wäre keine
 
 
stehende Welle.
 
stehende Welle.
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Da das Elektron einer stehenden 3D-Welle entspricht und dies schwer vorstellbar ist, werden zunächst die einfacheren stehenden 1D- und 2D-Wellen dargestellt:
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==== Eindimensionale stehende Welle ====
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Eine eindimensionale stehende Welle besteht aus einer Strecke ('''eindimensional'''), welche in einer Ebene
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('''zweidimensional''') schwingt. Eine stehende Welle hat immer mindestens zwei Knotenpunkte am Anfang und am Ende. Die sogenannte "Grundschwingung" ist die stehende Welle, bei der die grösste Wellenlänge
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erreicht wird. Die weiteren stehenden Wellen sind die so genannten „Oberschwingungen“ der Grundschwingung.
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Auf das Elektron bezogen, würde das bedeuten, dass sich das Elektron nur auf der Strecke zwischen den beiden Endpunkten bewegen kann. Die Amplitude gibt nur die Wahrscheinlichkeit am jeweiligen Ort an.
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===== Gitarre und Obertöne =====
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Eine Gitarre hat verschiedene Saiten, die beim Spielen zum Schwingen gebracht werden. Jede Saite hat eine gewisse Grundschwingung. Wenn man jedoch die Wellenlänge der Saiten verkürzt, werden andere Schwingungen und dadurch auch andere Töne erzeugt. Dies gelingt allerdings nur dann, wenn eine positive Interferenz vorhanden ist.
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In der Musik werden so die verschiedenen Intervalle definiert.
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* Eine Oktave z.B. entsteht bei der Halbierung der Wellenlänge.
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* Beim Verhältnis 2:3 entsteht eine Quinte.
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* Beim Verhältnis 3:4 entsteht eine Quarte.
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Allerdings hört man nicht nur einen Ton, wenn man eine Seite in Schwingung versetzt, sondern auch noch verschiedene "Obertöne", die auch entstehen. Ein Oberton entsteht nämlich dann, wenn eine Schwingung vorhanden ist, die mit einem ganzzahligen Vielfachen der Frequenz der Grundschwingung bzw. des Grundtons schwingt.
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[[Bild:1d-Stehende-Wellen.jpg]]
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==== Zweidimensionale stehende Welle ====
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Eine zweidimensionale stehende Welle besteht aus einer Ebene ('''zweidimensional'''), welche in einem Raum
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('''dreidimensional''') schwingt. Bei der zweidimensionalen stehenden Welle gibt es „Knotenstrecken“ (in der Skizze rot
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eingezeichnet), nicht nur Knotenpunkte.
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Auf das Elektron bezogen, würde das bedeuten, dass sich das Elektron nur auf der Ebene bewegen kann. Die Amplitude (Höhe) gibt die Antreff-Wahrscheinlichkeit am jeweiligen Ort an.
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[[Bild:2d-Stehende-Wellen.jpg]]
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===== Chladnische Klangfiguren =====
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"Chladnische Klangfiguren nennt man die Muster, die entstehen, wenn man eine mit Sand bestreute, dünne Platte (bevorzugt aus Metall) in Schwingungen versetzt. Dies kann man z.B. mit einer Stimmgabel oder mit einem Geigenbogen machen.
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Nun wird der Sand, den man vorhin auf der Platte verteilt hat, an den Stellen, wo die Platte stark schwingt, weggeschleudert und lagert sich dort ab, wo die Platte nicht oder nur schwach schwingt - genau da befinden sich die Knotenlinien der stehenden Wellen.
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[[Bild:Clafig1.jpg]]
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Hier sieht man, wie die Chladnischen Klangfiguren bei quadratischen Platten aussehen.
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Ausserdem gibt es dazu auch ein interessantes Video auf Youtube zu sehen: [http://www.youtube.com/watch?v=wMIvAsZvBiw&feature=related]
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==== Dreidimensionale stehende Welle ====
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Theoretisch müsste eine zweidimensionale stehende Welle aus einem Raum ('''dreidimensional'''), welcher in einem
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'''vierdimensionalen''' Gebilde schwingt, bestehen. Es gibt "Knotenräume" und nicht "Knotenstrecken" bzw. "-punkte". Dies kann man sich jedoch nicht vorstellen, da wir nur drei Dimsenionen wahrnehmen.
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=== [[Orbitale]] ===
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Elektronen sind dreidimensionale stehende Wahrscheinlichkeitswellen. Für jeden Punkt im Raum gibt es so eine bestimmte
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Wahrscheinlichkeit das Elektron anzutreffen. Diese Wahrscheinlichkeiten können berechnet werden. Dazu braucht man die so
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genannten Schrödingergleichungen, womit man die folgenden zwei Komponenten auf sehr komplizierte Weise berechnen
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kann.
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# Energetische Komponente: Der Abstand zum Kern (Anzahl Nullstellen ist proportional zur Energie) eines Elektrons nennt man das Energieniveau des Elektrons
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# Räumliche Komponente: „Antreffenswahrscheinlichkeitsraum“ = Orbital (der Teil des Raumes, in dem man mit grosser Wahrscheinlichkeit das Elektron antreffen wird).
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Mehr zu den Orbitalen erfahrt ihr im Artikel [[Orbitale]].
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== Quellen ==
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* Chemienotizen
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* Powerpoint-Präsentationen von Herrn Deuber - zu finden im BSCW
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* [http://en.wikipedia.org/wiki/Overtone] - Englischer Artikel zu den Obertönen
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Chladnische_Klangfigur] - Deutscher Artikel zu den Chladnischen Klangfiguren

Aktuelle Version vom 24. Juni 2010, 00:48 Uhr

Interferenz

Elektronen in Atomen müssen als Wellen interpretiert werden, die mit sich selber interferieren. Interferenz entsteht, wenn zwei oder mehr Wellen aufeinander treffen. Die Interferenz beschreibt die entstehende Überlagerungserscheinung, das so genannte Interferenzmuster. Grundsätzlich können zwei Typen unterschieden werden. Das Ganze wird genauer im Wiki-Artikel Das unfassbare Elektron erläutert.


Elektronen in Atomen

Wie die Wahrscheinlichkeitswellen mit sich selbst interferieren

In Atomen kommen die Elektronen als "gefangene Wellen" vor. Das heisst, dass sie mit sich selbst positiv interferieren und so eine stehende Welle bilden, denn nur stehende Wellen mit positiver Interferenz bilden einen stabilen Zustand. Bei negativer Interferenz würde ein instabiler Zustand entstehen, welcher das Elektron nicht einnehmen kann - es würde nicht mehr existieren, da sich die negativ interferierenden Wellen auflösen würden. Je weiter das Elektron vom Atomkern entfernt ist (höhere potentielle Energie) desto kleiner ist die Wellenlänge (aufgrund der höheren Energie). Je kleiner die Wellenlänge ist desto höher ist die Anzahl Maxima (bzw. Nullstellen). Damit eine stehende Welle gebildet werden kann, ist nur eine ganzzahlige Anzahl Maxima möglich. Das bedeutet, dass sich die Elektronen nur in bestimmten Abständen zum Kern aufhalten können. Diese Aufenthaltsräume heissen Orbitale. Der kleinstmögliche Abstand entspricht der K-Schale. Dort schwingt die Welle mit ihrer Grundschwingung. Bei der L-Schale hat sie einen Knotenpunkt. Durch diesen schalenartigen Aufbau lassen sich verschiedene Phänomene wie z.B. die Flammenfarben (beim Verbrennen verschiedener Metalle) oder fluoreszierende Gegenstände erklären.

Stehende Welle

Als stehende oder gefangene Welle bezeichnet man eine Welle, welche Punkte (Nullpunkte oder Knotenpunkte: unten rot dargestellt) hat, die sich nicht bewegen.

Standing wave.gif

Gefangene Wellen entstehen, wenn eine Welle z.B. an einer Wand reflektiert wird und dann positiv mit sich selbst interferiert. Wenn daraus keine positive Interferenz resultieren würde, würden keine Knotenpunkte entstehen und das Ganze wäre keine stehende Welle. Da das Elektron einer stehenden 3D-Welle entspricht und dies schwer vorstellbar ist, werden zunächst die einfacheren stehenden 1D- und 2D-Wellen dargestellt:

Eindimensionale stehende Welle

Eine eindimensionale stehende Welle besteht aus einer Strecke (eindimensional), welche in einer Ebene (zweidimensional) schwingt. Eine stehende Welle hat immer mindestens zwei Knotenpunkte am Anfang und am Ende. Die sogenannte "Grundschwingung" ist die stehende Welle, bei der die grösste Wellenlänge erreicht wird. Die weiteren stehenden Wellen sind die so genannten „Oberschwingungen“ der Grundschwingung. Auf das Elektron bezogen, würde das bedeuten, dass sich das Elektron nur auf der Strecke zwischen den beiden Endpunkten bewegen kann. Die Amplitude gibt nur die Wahrscheinlichkeit am jeweiligen Ort an.

Gitarre und Obertöne

Eine Gitarre hat verschiedene Saiten, die beim Spielen zum Schwingen gebracht werden. Jede Saite hat eine gewisse Grundschwingung. Wenn man jedoch die Wellenlänge der Saiten verkürzt, werden andere Schwingungen und dadurch auch andere Töne erzeugt. Dies gelingt allerdings nur dann, wenn eine positive Interferenz vorhanden ist. In der Musik werden so die verschiedenen Intervalle definiert.

  • Eine Oktave z.B. entsteht bei der Halbierung der Wellenlänge.
  • Beim Verhältnis 2:3 entsteht eine Quinte.
  • Beim Verhältnis 3:4 entsteht eine Quarte.

Allerdings hört man nicht nur einen Ton, wenn man eine Seite in Schwingung versetzt, sondern auch noch verschiedene "Obertöne", die auch entstehen. Ein Oberton entsteht nämlich dann, wenn eine Schwingung vorhanden ist, die mit einem ganzzahligen Vielfachen der Frequenz der Grundschwingung bzw. des Grundtons schwingt.

1d-Stehende-Wellen.jpg

Zweidimensionale stehende Welle

Eine zweidimensionale stehende Welle besteht aus einer Ebene (zweidimensional), welche in einem Raum (dreidimensional) schwingt. Bei der zweidimensionalen stehenden Welle gibt es „Knotenstrecken“ (in der Skizze rot eingezeichnet), nicht nur Knotenpunkte. Auf das Elektron bezogen, würde das bedeuten, dass sich das Elektron nur auf der Ebene bewegen kann. Die Amplitude (Höhe) gibt die Antreff-Wahrscheinlichkeit am jeweiligen Ort an.

2d-Stehende-Wellen.jpg

Chladnische Klangfiguren

"Chladnische Klangfiguren nennt man die Muster, die entstehen, wenn man eine mit Sand bestreute, dünne Platte (bevorzugt aus Metall) in Schwingungen versetzt. Dies kann man z.B. mit einer Stimmgabel oder mit einem Geigenbogen machen. Nun wird der Sand, den man vorhin auf der Platte verteilt hat, an den Stellen, wo die Platte stark schwingt, weggeschleudert und lagert sich dort ab, wo die Platte nicht oder nur schwach schwingt - genau da befinden sich die Knotenlinien der stehenden Wellen.

Clafig1.jpg

Hier sieht man, wie die Chladnischen Klangfiguren bei quadratischen Platten aussehen.

Ausserdem gibt es dazu auch ein interessantes Video auf Youtube zu sehen: [1]

Dreidimensionale stehende Welle

Theoretisch müsste eine zweidimensionale stehende Welle aus einem Raum (dreidimensional), welcher in einem vierdimensionalen Gebilde schwingt, bestehen. Es gibt "Knotenräume" und nicht "Knotenstrecken" bzw. "-punkte". Dies kann man sich jedoch nicht vorstellen, da wir nur drei Dimsenionen wahrnehmen.

Orbitale

Elektronen sind dreidimensionale stehende Wahrscheinlichkeitswellen. Für jeden Punkt im Raum gibt es so eine bestimmte Wahrscheinlichkeit das Elektron anzutreffen. Diese Wahrscheinlichkeiten können berechnet werden. Dazu braucht man die so genannten Schrödingergleichungen, womit man die folgenden zwei Komponenten auf sehr komplizierte Weise berechnen kann.

  1. Energetische Komponente: Der Abstand zum Kern (Anzahl Nullstellen ist proportional zur Energie) eines Elektrons nennt man das Energieniveau des Elektrons
  2. Räumliche Komponente: „Antreffenswahrscheinlichkeitsraum“ = Orbital (der Teil des Raumes, in dem man mit grosser Wahrscheinlichkeit das Elektron antreffen wird).

Mehr zu den Orbitalen erfahrt ihr im Artikel Orbitale.

Quellen

  • Chemienotizen
  • Powerpoint-Präsentationen von Herrn Deuber - zu finden im BSCW
  • [2] - Englischer Artikel zu den Obertönen
  • [3] - Deutscher Artikel zu den Chladnischen Klangfiguren